Historische Gebäude im neuen Gewand

Hannover Stadt der der Fürsten und Poeten

Hannover ist die majestätische und sehenswerte Hauptstadt von Niedersachsen. Die nordische Metropole verdankt ihre Stadtrechte vermutlich Heinrich dem Löwen, der hier 1163 einen Hoftag abhielt. Am schönsten lässt sich die Stadt an der Leine bei einem Rundgang entdecken. Schlösser, historische Gärten, Kirchen und Prachtbauten gibt es zu entdecken. Dabei wandert der Interessierte durch verschiedene Epochen der Geschichte, entdeckt dabei neben bemerkenswerten Immobilien urige Kneipen und gemütliche Cafés in historischen Gebäuden. Wie jede andere gewachsene Siedlung ist die Stadt einem ständigen Wandel unterworfen gewesen. Bereits am Bahnhof begegnet der Interessierte dem „königliche Bahnhofsvorsteher.“ Es reitet König Ernst August als Bronzedenkmal verewigt, als stolzer Landesvater geradeaus. 

Bereits um das Jahr 950 herum entstanden die ersten Siedlungen auf dem heutigen Gebiet der Altstadt von Hannover. Mittelpunkt der Altstadt von Hannover ist der Maschsee, der erst 1934 künstlich angelegt wurde. Er ist der größte See seiner Art in Deutschland. Ihm zu Ehren wird einmal im Jahr im August das Maschseetag abtgehalten. Eine besonders schöne Immobilie ist direkt am See zu bestaunen, das neue Rathaus. Ein Gebäude, das eher an ein Schloss erinnert. Ein wilhelminischer Prachtbau auf 6.026 Buchenpfählen. Noch heute ist der Ausruf des Stadtdirektors Heinrich Tramm bei der Einweihung: „Alles bar bezahlt, Majestät!“ bekannt. Das Alte Rathaus ist Hannovers ältester weltlicher Bau. Mit dem weltweit einmaligen Bogenaufzug kann der Besucher auf die Kuppel fahren, um die Aussicht bis in den Harz zu genießen. Bei schönem Wetter lohnt sich ein Spaziergang um den Maschsee. Maritimer Flair mitten in der Stadt. 

Historische Gebäude haben einen eigenen Stil, einen besonderen Charakter

Hannover hat eine reiche stadtbauliche Geschichte zu bieten, das zeigt sich an ihren Immobilien. Im Jahr 1333 wurde die gotische Kreuzkirche gebaut. Der Altar wurde von Lucas Cranach dem Älteren gestaltet. Der goldene Winkel an der Kreuzkirche ist eines der idyllischsten Wohnviertel der Stadt. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich der Ballhofplatz. So benannt, da sich hier ursprünglich die Hofgesellschaft in der Halle zu Sport und Spiel traf. Gebaut zwischen 1649 und 1964 auf dem Gelände des ehemaligen St.-Gallen-Hofes. Eine reiche Vergangenheit, als Versammlungshalle, Möbellager, Lichtspiel- und Aktionshaus liegt hinter der Halle. Heute tritt hier in der alten Halle das Junge Schauspiel Hannover auf. 

Sechs Jahre später begannen die Stadtväter mit dem Bau der Marktkirche. Der 97 Meter hohe Turm der sagenumwobenen Marktkirche ist eines der Wahrzeichen von Hannover. Die Marktkirche St. Jacobi ist die älteste Pfarrkirche in der Altstadt. Wenige Schritte entfernt von den mehr als 500 alten Kirchen befindet sich das alte Rathaus mit seinem attraktiven Treppengiebel der norddeutschen Backsteingotik. Wer das schönste Treppenhaus der Stadt entdecken möchte, sollte sich die Cumberlandsche Galerie, benannt nach dem hannoverschen Kronprinzen, der sich Herzig von Cumberland nannte, anschauen. Die dreiläufige Treppe mit gusseisernen Stützen und Geländer ist ein wahrer Hingucker. Die Galerie ist Teil des Staatsschauspielhauses.

Der Welfenkönig Georg von Calenberg machte die Stadt zu seiner Residenz, damit begann eine neue Blütezeit für Hannover. Ein Ergebnis ist der große Garten in Herrenhausen. Die barocke Anlage der herzoglichen Sommerresidenz ist noch heute nach über 300 Jahren einen sehenswertes Ausflugsziel für in- und ausländische Besucher. Einzigartig sind die symmetrischen Barockelemente. Der ganze Garten ist auf den Mittelteil des Schlosses zentriert und dieser stellt den eigentlichen Eingang dar.

Große Namen für großartige Immobilien

Nur vermögende Kaufmannsfamilien, deren Grundstücke am Markt und in den Hauptstraßen zu finden waren, konnten sich in damaliger Zeit Steinhäuser finanzieren. Ihre Fachwerkhäuser der Renaissancezeit waren mit reichem Schnitzwerk verziert. Doch nach dem zweiten Weltkrieg blieben von den alten Gassen und Fachwerkhäusern in der Altstadt nur vierzig Häuser erhalten. Eines davon ist das Leibnitz Haus in der Schmiedestraße 10, das naturgetreu neu am Holzmarkt errichtet wurde. Es beherbergt heute eine wissenschaftliche Begegnungsstätte. 1676 wurde Gottfried Wilhelm Leibnitz zum Hofrat und Leiter der Bibliothek in Hannover berufen. Leibniz ist der berühmteste Sohn von Hannover. Ein anderer berühmter Sohn der Stadt ist der Theaterdichter August Wilhelm Iffland. Er kam 1659 im Leibnitz Haus zur Welt. 

Eine andere markante immobile der Stadt ist das Gebäude der Universität. Das Welfenschloss glänzt mit seinem Hörsaal im Neu-Renaissancestil, dessen Decke mit Stuck und Schablonenmalerei geschmückt ist. Unweit davon steht das Leineschloss, ein im 12. Jahrhundert gegründetes Franziskanerkloster. Früher königlicher Residenz tagt nun der niedersächsische Landtag hier. Ein anderes historisches Gebäude aus dem Spätklassifisismus ist die Oper, die von 1845 bis 1852 nach dem Entwurf von Georg Friedrich Laves erbaut wurde. Zwischen den beiden Seitenflügeln befindet sich ein Vorbau mit den Abbildern von Dichtern und Komponisten. Es ist eines der schönsten Gebäude Hannovers. Der Vorbau diente adligen Gästen dazu, um auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes aus den Kutschen aussteigen zu können. Doch nicht nur die bemerkenswerte Oper ist eine Besichtigung wert, auch die Kavaliershäuser im Georgengarten mit ihren Kreuzgewölben oder das historische Museum in der Pferdstraße lohnen einen Abstecher. An das alte Museum schließt sich ein Beginenturm an, der 1357 erbaut wurde. Und gleich daneben schließen einige Teile der mittelalterlichen Stadtmauer und des Zeughaus an, die erhalten blieben. Ein anderes kürzlich saniertes Gebäude in der Altstadt ist das Mohrmann-Haus. Es wurde im 1900 Jahrhundert von dem Architekten Karl Mohrmann entworfen. Ein prachtvoller Turm und Giebel schmücken das Haus.

Und zum Schluss bleibt das historische Pelikan Viertel ein Geheimtipp in der List. Die Grand Dame ist im stolzen Alter von 107 Jahren. Der große Innenhof bildet das Zentrum des Viertels, die Bodenfläche ist größtenteils mit weißen Steinchen belegt. Ein Torbogen führt in den schön restaurierten Innenhof. Kleine Plätze, die es zu entdecken gilt.